60 Jahre Grotrian-Steinweg Klavierspielwettbewerb
Der Braunschweiger Premiumhersteller nimmt nicht nur bei der Klavierproduktion eine Vorreiterrolle ein.
Viele der ehemaligen Preisträger des Grotrian-Steinweg Klavierspielwettbewerbes sind heute international konzertierende Pianisten, anerkannte Professoren oder Privatlehrer. Bekanntlich sagt Musik mehr als viele Worte. Daher hat sich der Braunschweiger Klavierhersteller dazu entschlossen, neben den obligatorischen Redebeiträgen, einige ehemalige Preisträger zum 60-jährigen Bestehen seines Talentförderprogrammes im Städtischen Museum in Braunschweig spielen zu lassen.
Den Beginn machte Ilka Schibilak, sie ist Pianistin und Klavierlehrerin aus Braunschweig. Weiter ging es mit Nima Mirkhoshhal aus dem Landkreis Uelzen, der zuletzt den 1. Preis des 2013er Wettbewerbs in der Altersgruppe 5 gewann. Elisabeth Brauß aus Hannover ist mehrmalige Sonderpreisträgerin. Sie ist bereits international als Pianistin unterwegs. Markus Becker ist Pianist und Professor an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Igor Levit ist Exclusivkünstler bei dem Label Sony Classical und als internationaler Konzertpianist tätig. Marie Rosa Günter studiert seit 2010 an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover bei Herrn Professor Goetzke. Zum Abschluss spielte Hinrich Alpers, ebenfalls ein inzwischen international agierender Konzertpianist, der 2008 sein Debütkonzert in der New Yorker Carnegie Hall gab.
Burkhard Stein, Geschäftsführer von Grotrian-Steinweg, berichtete in seiner Begrüßungsrede darüber, wie es zu diesem außergewöhnlichen Wettbewerb kam:
Als 1954 die größten Kriegsschäden in Braunschweig beseitigt waren, fand im Kaufhaus Hertie ein Wettbewerb statt, bei dem Länge und Intensität des Beifalls über die Rangfolge und Preisvergabe entschieden. Es gab Schokolade, Kuchen und Kakao zu gewinnen, was wohl so lukrativ war, dass sich viele Hobbypianistinnen und -pianisten beteiligten. Auch die drei Schwestern Elke, Ilse und Etta Grotrian-Steinweg, haben im jugendlichen Alter an diesem Wettbewerb teilgenommen. Ihr Vater Helmut Grotrian-Steinweg fand das Bewertungskriterium „Beifall“ jedoch etwas fragwürdig, und so entschloss sich das Haus Grotrian-Steinweg einen Klavierspielwettbewerb unter künstlerischen und pädagogischen Aspekten zu konzipieren und hierbei auf sachverständige und kompetente Hilfe von Vertretern der Musikschulen, von Schulmusikern und Hochschullehrenden zurückzugreifen. Bereits zum ersten Wettbewerb konnten 60 Teilnehmer begrüßt werden.
Die Festrede hielt ebenfalls ein Ex-Preisträger, nämlich Bernd Goetzke, jetzt Professor an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Mit persönlichen Erinnerungen an die Anfangsjahre des Klavierspielwettbewerbs strich er die familiäre Atmosphäre des Wettbewerbes, aber auch dessen inzwischen erlangte Bedeutung bei jungen Pianistinnen und Pianisten heraus. Auch wies er auf die Tatsache hin, dass dieser Wettbewerb 1968 als Vorlage für die Integration der Solowertung Klavier bei „Jugend musiziert“ diente. Inzwischen ist der Grotrian-Steinweg Wettbewerb so international aufgestellt, dass es eine Vorrunde in China gibt. So lobte Niedersachsens Kulturministerin Frau Dr. Gabriele Heinen-Kljajic das Engagement der Firma für den Wettbewerb als „60 Jahre Bürgersinn“. Getreu dem Motto des Unternehmens: Weil wir die Musik lieben!